Gute Kommunikation mit Senioren ist der Schlüssel zu guter Pflege.
Die meisten Polen glauben, dass sie sich selbst um ihre Angehörigen kümmern werden, wenn diese im Alter pflegebedürftig werdeń. In der Praxis ist dies jedoch nicht so einfach – nicht nur wegen der Umstrukturierung ihres bisherigen Lebens, sondern auch wegen der Schwierigkeiten bei der täglichen Kommunikation.
Es lohnt sich aber immer, den Versuch zu unternehmen, mit dem älteren Menschen zu sprechen. Verbaler Kontakt hilft nicht nur, die eigenen Bedürfnisse zu artikulieren und Beziehungen aufzubauen, sondern verlängert auch ganz einfach das Leben – vorausgesetzt natürlich, es ist ein freundlicher und respektvoller Kontakt, der nicht ermüdet, sondern die Bindung zu unseren nahen Senioren stärkt.
Überwindung von Sprachschwierigkeiten
Die verbale Kommunikation ist jedoch leider nicht immer einfach. Zum einen können Senioren altersbedingt Probleme haben, ihre Gedanken zu formulieren und in Worte zu fassen, zum anderen sind jüngere Familienmitglieder auf neue Probleme nicht vorbereitet, haben wenig Geduld und werden durch neue Aufgaben irritiert. Die Kommunikationsschwierigkeiten älterer Menschen hängen von verschiedenen Faktoren ab, aber der gemeinsame Nenner ist in der Regel der sich verschlechternde Gesundheitszustand. Hör-, Seh- oder Orientierungsprobleme beeinträchtigen sicherlich den täglichen Kontakt mit der Familie. In solchen Situationen sollten Angehörige mehr Verständnis und Einfühlungsvermögen zeigen, auch wenn es natürlich nicht leicht ist, sich in die Situation eines älteren Menschen einzufühlen, wenn man selbst noch voll bei Kräften ist.
Eine der größten Herausforderungen für Familien von Senioren ist der Umgang mit Demenz. Diese Krankheit hat verschiedene Ausprägungen und ist etwas viel Ernsteres als eine Gedächtnisstörung. Menschen, die an dieser Krankheit leiden, haben oft Probleme mit der Orientierung, der Gesichtserkennung und zeigen manchmal aggressives Verhalten. Für sie sind die Gedächtnisprobleme ein zusätzliches, unvorstellbar schweres Handicap bei der Kommunikation mit der Familie. Aber ist ein Dialog in dieser Situation völlig unmöglich? Auf jeden Fall sollte man nicht darauf verzichten, trotz aller Unannehmlichkeiten, meint Jarosław Dobrowolski, Seniorenexperte bei Bravecare. Die Familie, die versucht, mit dem Patienten in Kontakt zu treten, bietet eine unschätzbare Unterstützung, dank derer die Krankheit aufgehalten und das Leben verlängert werden kann. Dies hängt mit der Stimulierung der Hirnfunktion, der Wiederherstellung der kognitiven Fähigkeiten und schließlich mit der Wiedererlangung des Lebenswillens zusammen. Unterschätzen Sie also nicht die Bedeutung eines einfachen Gesprächs – ein solcher täglicher Kontakt kann die Anwesenheit der Senioren in dieser Welt einfach verlängern.
Worüber soll man redeń?
Gesprächsthemen gibt es viele, und sie unterliegen dem Leben selbst. Wir lassen uns von dem inspirieren, was uns widerfährt, wir erzählen, was wir von anderen hören, wir diskutieren die politische Lage, wir suchen nach Lösungen für unsere Probleme. Wenn es jedoch um den Dialog mit Senioren geht, lohnt es sich, besonders auf den Ton der angesprochenen Themen zu achten, sagt der Bravecare-Experte. Es sollten leichte und angenehme Themen vorherrschen, die an glückliche Momente erinnern und sich auf das Positive konzentrieren. Deprimierendes versucht man zu vermeiden, natürlich so weit wie möglich. Es hat einfach keinen Sinn, die Senioren mit Problemen zu quälen, die sie ohnehin nicht selbst lösen können.
Erlebnisse und Geschichten aus dem Leben sind die erste Gruppe dankbarer Gesprächsthemen. Senioren tǫ talḱ gerne über die Vergangenheit. “Früher war es…”, “und ich war in deinem Alter…” – sind Sätze, die man oft von einem geliebten Menschen hört́. Lassen wir uns nicht irritieren, sondern inspirieren. Nehmen wir diese Dialoge zum Anlass, unsere Beziehung zu dem älteren Menschen zu verbessern, gemeinsam alte Fotos anzuschauen, über eine Erinnerung zu lächeln.
Für den Senior wird es eine gute Gedächtnisübung sein und für uns eine schöne Pause in der Hektik des Alltags. Vergessen wir nicht, dass diese gemeinsamen Momente nicht ewig dauern werden – wir sollten sie also nicht mit Ungeduld vergiften.
Eine andere Gruppe von Themen ist der Meinungsaustausch – Filme, Fernsehserien oder Bücher – die Anlässe für Gespräche sind vielfältig. Oft kommt es vor, dass die ältere Person, während die Pflegekraft sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmerte, damit beschäftigt war, fernzusehen oder eine Zeitung zu lesen. Es ist eine gute Idee, nach der Aktivität zu fragen, wie die Zeit für sie gelaufen ist. Hat ihr der Film gefallen? Würde sie das Buch, das sie gelesen hat, anderen empfehlen? Solche Gespräche sind eine gute Übung für das Gedächtnis, für die Notwendigkeit, Gedanken selbstständig zu formulieren. Lassen Sie uns über unsere Freizeitbeschäftigungen sprechen und einen interessanten Austausch von Eindrücken über das, was Familienmitglieder unterschiedlichen Alters erleben, arrangieren.
Nicht zuletzt ist es notwendig, über die Veränderungen zu sprechen – es ist sehr wichtig, die Senioren nicht außen vor zu lassen – z.B. wenn die Familie gezwungen ist, sich für ein Zusammenziehen zu entscheiden. Die häuslichen Verhältnisse lassen es nicht immer zu, eine weitere Person aufzunehmen, und selbst wenn sie es tun, sind wir einfach so sehr aneinander gewöhnt, dass wir wieder lernen müssen, miteinander zu leben. Wenn es jedoch aufgrund des sich verschlechternden Gesundheitszustands eines geliebten Menschen keinen Ausweg mehr gibt, ist es wichtig, darüber zu sprechen. Man darf Senioren nicht wie Objekte behandeln – sie sind Menschen, die einem nahe stehen, und man muss mit ihnen in aller Ruhe über die bevorstehenden Veränderungen sprechen”, erklärt Jarosław Dobrowolski von Bravecare. Man muss erklären, was passieren wird, warum es passieren wird und wie es passieren wird, wobei man versuchen muss, seine Emotionen im Zaum zu halten und sich nicht aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen. Und selbst wenn die andere Seite protestiert “man pflanzt keine alten Bäume um”, sollten wir erklären, dass das Leben manchmal unsere Pläne ändert. Wenn es zu schwierig ist, bitten Sie ein Familienmitglied, einen Nachbarn, einen Freund oder einen Fachmann wie einen Psychologen um Hilfe.
Wenn der Senior eine 24-Stunden-Betreuung benötigt, ist es sehr ratsam, die Unterstützung einer externen Pflegekraft in Anspruch zu nehmen. Das kann ein Freund sein oder eine Fachkraft von einem Unternehmen, das sich auf diesen Bereich spezialisiert hat, sagt Jarosław Dobrowolski. Allerdings muss der Senior auch darüber informiert werden. Und wie? Es lohnt sich, ihm oder ihr die Pflegekraft als jemanden vorzustellen, der die ganze Familie bei den täglichen Aktivitäten unterstützt und den Senior tagsüber begleitet, wenn wir arbeiten oder weg sind. Es ist wichtig, ihnen zu versichern, dass die Betreuungsperson nur für eine gewisse Zeit kommt und unsere Beziehung zu dem älteren Menschen nicht stören wird.
Wir stehen uns nach wie vor nahe, wir verlassen den Senioren nicht – wir müssen nur die Unterstützung nutzen, wenn es die Situation erfordert. Wenn möglich, können wir gemeinsam mit dem Senior ein Casting für eine solche Person durchführen und die Einstellung vorbereiten, indem wir den Senior fragen, welche Eigenschaften diese Person haben sollte. Es ist wichtig, dass der Senior das Gefühl hat, aktiv in den Veränderungsprozess eingebunden zu sein. Das Schlimmste, was wir tun können, ist, ihn davon auszuschließen, dass er über sein eigenes Schicksal entscheiden kann.
Bravecare ist ein internationales Unternehmen, das sich der professionellen Betreuung von pflegebedürftigen, kranken, älteren und behinderten Menschen widmet und Dienstleistungen von höchster Qualität anbietet. Es vermittelt völlig legale und sichere Arbeit in Polen und im Ausland, wählt sorgfältig kompetente Arbeitskräfte für die Einsätze aus, bietet sprachliche, psychologische und rechtliche Unterstützung durch Koordinatoren und bietet eine der Qualifikation entsprechende Vergütung. Weitere Informationen: www.bravecare.pl
